Am 12.02.2025. besuchten uns im Rahmen unserer schulischen Prävention unsere Freunde von der „Gefährdetenhilfe Wegzeichen e.V.“
Alle, denen diese unglaubliche Einrichtung aus Enzklösterle noch kein Begriff ist, sollten hier auf jeden Fall weiterlesen, um einen Einblick in die Leistung dieser Einrichtung zu bekommen. Vor 37 Jahren begann die Familie Isenburg mit einem einmaligen Konzept, schwerstabhängigen Menschen eine Chance zu geben. Wie ein Familienmitglied wurden junge Männer in die Familie aufgenommen, um dort neue Erfahrungen im Leben zu sammeln. Durch das Gefühl angenommen und geliebt zu werden, schafften es über die Jahre hinweg hier viele suchtabhängige Menschen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und ein Leben mit ihrer Sucht zu meistern. Wohlgemerkt mit den Folgen der Sucht im Gepäck lernten die Schüler unserer siebten Klassenstufe die Männer kennen, da die Abhängigkeit von Drogen jeglicher Art, sei es Alkohol, Cannabis, Heroin oder vieler anderer Suchtmittel, welche auch Smartphone und Computerspiele sein können, nie ganz verschwindet.
Ein Teil dieser Suchtprävention mit den 6-8 Männern in der Familie Isenburg ist es, ihre Erfahrungen und Warnungen im Gespräch mit Kindern und Jugendlichen weiterzugeben. Herr Isenburg gab in der 90-minütigen Einheit für die Kinder eine Einführung in die verschiedensten Süchte und den damit verbundenen Gefahren. Gemeinsam wurde erörtert, wie man in diese Süchte abgleitet und die Kontrolle über sein Leben abgibt. Anhand der fünf Suchtkriterien (innerer Drang, Kontrollverlust, Konsum als Priorität, Inkaufnahme negativer Konsequenzen, Abhängigkeit) wurde schnell deutlich, dass ein Ja in zwei Kategorien und die Gefährdung sehr schnell auch für uns gegeben ist. Bereits hier entstand bei den durchweg aufmerksamen Schülern ein interessanter Austausch. Dieser wurde vertieft durch die Berichte der „Gefährdeten“, welche schonungslos gegenüber sich selbst über ihren Weg in die Abhängigkeit berichteten. Nicht nur diese Berichte erzeugten einen tiefen Einblick in die Gefahren der Sucht. Intensiviert wurden diese durch die Beantwortung zahlreicher Fragen aus der Schülerschaft. Schnell wurde klar, dass derjenige, der eine Sucht besiegt bzw. die Kontrolle über sein Leben zurückgewinnt, ein wahrer Held ist. Erstaunt zeigten sich die Schüler, wie durch einen harmlosen Beginn mit einem Joint, einer Pille oder auch Alkohol eine Abwärtsspirale beginnen kann, aus der es kaum ein Entrinnen gibt. Nur wenige schaffen es aus der Sucht heraus. Umso beeindruckender ist die Arbeit und auch die Quote der Familie Isenburg, welche es immer wieder schafft, scheinbar hoffnungslosen Fällen eine Zukunft zu geben. Ein großer Dank an Familie Isenburg und ihre „Familienmitglieder“ nicht nur für den jährlichen Besuch an unserer Realschule, sondern insgesamt für ihre einmalige Arbeit. Ein Dank geht an den Förderverein der Realschule, welcher auch in diesem Jahr die Aktion mit einer Spende über 200 Euro unterstützte.
Da das Projekt der Gefährdetenhilfe keinerlei staatliche Unterstützung erhält, ist jede Spende gerne willkommen. Schauen Sie sich doch auch einmal auf die Homepage der „Gefährdetenhilfe Wegzeichen e.V.“.
https://www.gefaehrdetenhilfe-wegzeichen.de